Projekt Beschreibung

Antrag: Umbau der Kantstraße

Antragsteller: Recke/Heyne/Tschörtner

Die BVV möge beschließen:

Das Bezirksamt wird aufgefordert, gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz die Kantstraße baulich weiterzuentwickeln. Ziel muss es sein, dass alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer sicher und schnell vorankommen und Umgebungsstraßen nicht zu Ausweichrouten werden.

Unter anderem sind folgende Maßnahmen in die Prüfung einzubeziehen:

I. Verbesserung des Verkehrsflusses

a) Optimierung der Ampelschaltungen für einen möglichst gleichmäßigen Verkehrsfluss entlang der Kantstraße als wichtiger West-Ost- Verbindung,

b) Systematisches und restriktiveres Vorgehen gegen Falschparker/ Verkehrsblockierer in der zweiten Reihe,

c) Ausweisung von Lieferzonen, vorwiegend „um die Ecke“ in den einmündenden Straßen. Ggf. dadurch entfallende Parkplätze sind an anderer Stelle in der Nähe zu kompensieren.

d) Neuaufteilung des Straßenraumes: Entfall des Mittelstreifens zur Gewinnung zusätzlich nutzbaren Straßenraums, Schaffung einer Aufteilung mit einer überbreiten Busspur (ausreichend für Bus und Radfahrer) und einer überbreiten Fahrspur (ausreichend für bis zu zwei PKW nebeneinander). Zur Sicherung der nötigen Straßenbreite ist zusätzlich an entsprechenden Stellen Querparken durch Längsparken zu ersetzen. Ggf. dadurch entfallende Parkplätze sind an anderer Stelle in der Nähe zu kompensieren.

e) Verlagerung des Radverkehrs in Nebenstraßen durch entsprechende Angebote, u.a. Fahrradleitsystem und Prüfung der Einrichtung einer Fahrradstraße in der Schillerstraße.

II. Verbesserung der Aufenthaltsqualität

a) Entfernung der abgestorbenen Baumstümpfe bzw. (teilweise) Neupflanzung abgestorbener Straßenbäume,

b) Attraktivere Gestaltung der bestehenden größeren gepflasterten Flächen durch Blumenbeete, Büsche u.ä.,

c) Attraktivere Gestaltung der Kreuzungen der Kantstraße mit der Kaiser-Friedrich-Straße und der Leibnizstraße (u.a. Entfall des gepflasterten, abgesperrten Mittelstreifens Kaiser-Friedrich-Straße).

III. Verbesserung des Parkplatzangebots

a) Aufbau eines Parkleitsystems für alle Bereiche der Kantstraße (insbesondere im Westteil), mittelfristig Aufbau eines digitalen Angebots zur Hinführung auf freie Parkplätze,

b) Prüfung des Baus einer Quartiersgarage unter dem Amtsgerichtsplatz (möglichst unter Schonung des Baumbestandes),

c) Bei Neubauprojekten in der Kantstraße sind öffentliche Quartiersgaragen zu genehmigen.

d) Aufnahme von Verhandlungen des Bezirks für Vereinbarungen mit Unternehmen zur Nutzung von bestehenden nicht-öffentlichen Parkplätzen außerhalb der Ladenöffnungszeiten,

e) Erfassung/Abfrage vorhandener nicht-öffentlicher freier Parkplätze (z.B. in Hinterhöfen und Tiefgaragen) und Aufnahme von Verhandlungen des Bezirks für Vereinbarungen mit den Eigentümern zur Ermöglichung einer Nutzung durch Anwohner.

Der BVV ist bis zum 31.07.2020 zu berichten.

Begründung:

Es besteht Einigkeit darüber, dass die Kantstraße in ihrer jetzigen Ausgestaltung ein Miteinander von motorisiertem Individualverkehr, Fahrradfahrern und Bussen schwierig macht. Hier bedarf es eines ganzheitlichen Ansatzes, der die Interessen aller Beteiligten aufgreift. Probleme wie der fehlende Fahrradstreifen, die fehlende Busspur und das Parken in zweiter Reihe müssen dabei auch Berücksichtigung finden. Eine bloße Reduktion der Geschwindigkeit im o.g. Abschnitt führt nur zu einer erhöhten Nutzung von Umgebungsstraßen, da die Kantstraße ihre Attraktivität als Hauptstraße verliert. Für einen Verkehrsfluss, der Emissionen reduziert, muss es in Charlottenburg-Wilmersdorf weiterhin Achsen geben, die ein flüssiges Vorankommen ermöglichen.

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