Am Rande der jüngsten Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf wurde bekannt, dass die Deutsche Bahn AG die Westkreuzbrache veräußert hat. Der Kaufvertrag ist schwebend unwirksam, da der Finanzvorstand der Bahn AG dem Verkauf noch zustimmen muss [ist unterdessen erfolgt]. Der zuständige Bezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger sprach von einem Kaufpreis, der „hochspekulativ“ sei. Ihm sei unklar, was der Käufer mit der Fläche vorhabe. Erst kürzlich hat sich das Abgeordnetenhaus von Berlin für eine Änderung des Flächennutzungsplanes ausgesprochen, hiernach soll die Fläche zwischen Grunewald und Lietzenseepark als Grünland gewidmet werden. Der Bezirk möchte hier einen Park, den Westkreuzpark, entwickeln. Bisher ist die Fläche als Eisenbahnbetriebsfläche gewidmet – und auch die ständigen Versuche des Stadtrats, die Fläche als Grünland darzustellen, ändern nichts an dieser Tatsache. Hieraus resultiert, dass der Bezirk z. Zt. keine Planungsrechte an dem Grundstück hat.

Der stellv. FDP-Fraktionsvorsitzende und Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung Johannes Heyne sagte hierzu:

„Wie sooft versucht der grüne Stadtrat auch an dieser Stelle, den zweiten vor dem ersten Schritt zu tun. Anstatt für ein investitionsfreundliches Umfeld zu sorgen und Brachflächen für Wohnungsbau zu entwickeln versucht er, mit rechtlich bedenklichen Methoden dem Grundstückseigentümer vorzuschreiben, wie er sein Gelände künftig zu nutzen hat. Der Bedarf für eine Grünfläche zwischen Grunewald uns Lietzenseepark erschließt sich nicht, der Bedarf für Bauland, welches für kostengünstigen Wohnraum genutzt werden könnte, sehr wohl“.

Nach bekannten Entwicklungsstudien könnten auf der Westkreuzbrache rd. 1.000 Wohnungen im kostengünstigen Segment entstehen.