Die spürbaren Auswirkungen des Klimawandels führen zu dem Ruf nach einem „Klimanotstand“. Der Notstand als politischer Begriff ist mit den Notstandsgesetzen verbunden, durch die Machtbefugnisse an die Regierung übertragen werden, die die Bürgerrechte einschränken. Der „Klimanotstand“ ist nur ein symbolischer Begriff, der alles Handeln unter den Vorbehalt der Klimaverträglichkeit stellen will. Ein „Klimanotstand“ ist weder vom Bund noch vom Land Berlin geregelt, so dass es keinerlei Verfahren für die Prüfung von Voraussetzungen und Notstandsmaßnahmen gibt. So besteht die Gefahr, dass neue Anforderungen an Bürger und Unternehmen gestellt werden, die über die bestehenden Gesetze hinausgehen und damit den Boden des Rechtsstaates verlassen. Es steht dem Bezirk viel besser zu Gesicht, seine eigenen Möglichkeiten zu nutzen, z. B. bei bezirklichen Gebäuden, Fahrzeugen und Bebauungsplänen mehr auf Klimaverträglichkeit zu achten, ohne dabei die soziale und wirtschaftliche Entwicklung der City West aus den Augen zu verlieren. Statt bürokratischer Überregulierung und rot-grüner Notstandsrhetorik, sollten quasi als Geheimwaffe gegen den Klimawandel täglich Straßenbäume gepflanzt werden. Sie sorgen für Verschattung, Kühlung und Verdunstung und so für gute Berliner Luft.

In jedem Monat nehmen die BVV-Fraktionen zu einem Thema Stellung, das von jeweils einer der sechs Fraktionen abwechselnd vorgegeben wird. Die Statements werden im Anschluss in der monatlichen Gazette abgedruckt und online gesammelt. Dabei gilt, kurz halten und nicht mehr als 1200 Zeichen verwenden.