Seit Jahren folgen aus dem Zuschnitt der Kantstraße verkehrliche Probleme. Die bauliche Umgestaltung lässt indes weiter auf sich warten. Erst kürzlich verunglückte dort erneut ein Radfahrer. Die FDP-Fraktion in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf will diesen Zustand nicht länger hinnehmen und brachte einen umfangreichen Antrag zum Umbau der Kantstraße ein. Der Antrag enthält u. a. eine Forderung zur Veränderung des Straßenquerschnitts, so dass die Kantstraße für alle Verkehrsteilnehmer sicher und schnell befahrbar ist. Dafür soll der Mittelstreifen zur Gewinnung von zusätzlich nutzbaren Straßenraum entfallen, eine überbreite Busspur (ausreichend für Bus und Radfahrer) sowie eine überbreite Fahrspur (ausreichend für bis zu zwei PKW nebeneinander) geschaffen werden. Zur Sicherung der nötigen Straßenbreite soll zusätzlich an entsprechenden Stellen Querparken durch Längsparken ersetzt werden. Weiter fordert die FDP-Fraktion die Ausweisung von Lieferzonen, vorwiegend „um die Ecke“ in den einmündenden Straßen sowie eine attraktivere Gestaltung der Gehwege.

Statt die von der FDP-Fraktion konkret vorgeschlagenen Maßnahmen konstruktiv zu debattieren, brachte Rot-Grün-Rot einen Komplettersetzungsantrag ein, der nun lediglich den Senat auffordert, Maßnahmen für eine Verbesserung der Verkehrssicherheit zu ergreifen.

Der Vorsitzende der FDP-Fraktion Charlottenburg-Wilmersdorf, Felix Recke, führt hierzu aus:

„Es verärgert mich, dass zwar ständig von der Verkehrswende gesprochen wird, jedoch in der konkreten Umsetzung seit Beginn der Wahlperiode nichts passiert ist. Insbesondere in der Kantstraße müssen sich die Verantwortlichen fragen lassen, wie lange sie den Zustand und die Unfälle dort noch hinnehmen wollen. Probleme wie der fehlende Fahrradstreifen, die fehlende Busspur und das Parken in zweiter Reihe müssen endlich angegangen werden. Rot-Grün-Rot auf Bezirksebene traut sich das offensichtlich nicht zu. Dann wäre es jedoch das Mindeste, unsere konkreten Vorschläge prüfen zu lassen, anstatt auf einen Senat zu warten, der lediglich angekündigt hat, einen Arbeitskreis zu gründen – bis zum nächsten Unfall…“