Im Sommer des vergangenen Jahres wurde bekannt, dass durch die Anordnung des Pop-Up-Radweges in der Charlottenburger Kantstraße eine Vielzahl von Wohnungen mit Leiterfahrzeugen der Berliner Feuerwehr nicht mehr erreicht werden können. Diese Wohnungen haben somit keinen zweiten Rettungsweg mehr, obwohl dieser bauordnungsrechtlich zwingend vorgeschrieben ist. Rechtlich gesehen müssten diese Wohnungen sofort geräumt werden, da im Brandfall ein sicheres Verlassen der Wohnungen nicht mehr möglich ist, sollte das Treppenhaus verrauchen oder sich der Brand im Treppenhaus befinden. Es liegt eine konkrete Gefährdung für die Bewohnerinnen und Bewohner dieser Wohnungen vor.
Die FDP-Fraktion reichte hierzu eine schriftliche Anfrage am 21. Juli 2021 beim Bezirksamt ein, ein Antwort des damals zuständigen Stadtrats Oliver Schruoffeneger ist bis heute nicht erfolgt. Kann oder möchte das Bezirksamt hier nicht antworten?
Johannes Heyne, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion, sagte hierzu:
„Dass hier eine konkrete Gefährdung der Bewohnerinnen und Bewohner der betroffenen Wohnungen vorliegt, ist offensichtlich. Das Bezirksamt muss handeln, denn im Brandfall können die Wohnungen bei Ausfall des Treppenhauses nicht mehr sicher verlassen werden. Warum beantwortet das Bezirksamt meine Fragen nicht? Hat das Bezirksamt Angst, dass die Antworten dazu führen könnten, dass der Pop-Up-Radweg unverzüglich aufgegeben werden muss?
Sollte es in den genannten Wohnungen zu einem Brandereignis mit Menschenschaden kommen, so wird sich das Bezirksamt noch ganz andere Fragen gefallen lassen müssen – dann aber von der Staatsanwaltschaft. Und das Bezirksamt wird nicht sagen können, es habe von alledem nichts gewusst.“