Schon lange gibt es in der Kantstraße eine Fülle von Problemen. Mit der Schaffung der Pop-up-Radwege hat sich die Verkehrssituation verschärft. Radfahrern wird Sicherheit nur suggeriert. Busse, Einsatzfahrzeuge und Autos stehen regelmäßig im Stau. Der Lieferverkehr findet keine Haltemöglichkeiten und ist beeinträchtigt.
Die Aufenthaltsqualität entlang der Kantstraße wird dadurch weiter verschlechtert. Die FDP-Fraktion Charlottenburg-Wilmersdorf hat deshalb eine Lösung erarbeitet, die mit einer Neuaufteilung des Straßenraums die Situation für alle Verkehrsteilnehmer verbessert.
Ziel einer dauerhaften Umgestaltung muss es sein, nicht nur ein Verkehrsmittel zu befördern, sondern Raum für alle zu schaffen. Dabei ist es besonders wichtig, neben den Nutzern der Straße auch die Anwohner, Gewerbetreibenden, aber beispielsweise auch BVG und Feuerwehr, bei der Umgestaltung einzubinden. Provisorien wie die Pop-up-Radwege verschärfen nur die Konflikte im Straßenverkehr.
Klar ist, dass die Umgestaltung einen Kompromiss erfordern wird und uns allen etwas abverlangt. Unser Verkehrskonzept wird die Kantstraße jedoch besser für alle Verkehrsteilnehmer machen. Nachfolgend sehen Sie beispielhaft anhand des Savignyplatzes und des Amtsgerichtsplatzes, wie die Neuaufteilung des Straßenraums gelingen kann. Es ist notwendig, jetzt mutig den Umbau anzugehen.
Bausteine für eine bessere Kantstraße
Raum für alle: Um mehr Platz zu gewinnen, entfällt der Mittelstreifen. PKWs sollen zukünftig nicht mehr quer, sondern längs parken. Die wegfallenden Parkplätze kompensieren wir.
Busspur: Entlang der Kantstraße fahren vier Buslinien, die oft im Stau stehen. Eine eigene Busspur soll Abhilfe schaffen und gleichzeitig die Erreichbarkeit verbessern.
Radwege von mindestens 2,5 Meter Breite sorgen für umfassende Sicherheit.
Mehr Beteiligung: Anrainer sind in die Planungen einzubinden. Dazu gehören auch die BVG und die Feuerwehr.
Neue Parkplätze: Durch den Bau einer Tiefgarage unter dem Amtsgerichtsplatz wird die Parksituation entlastet und oberirdisch neuer Raum gewonnen.
Kiezleben sichern: Die Kantstraße lebt von ihren vielfältigen Geschäften. Um diese zu unterstützen, soll es mehr Lieferzonen entlang der ganzen Straße geben.
Fließender Verkehr: Um das Ausweichen in die Nebenstraßen zu verhindern, muss der Verkehr auf der Kantstraße fließen. Dies reduziert auch Emissionen.
Individuelle Lösungen: Auf dem Savignyplatz kann der Mittelstreifen bleiben, da die Straße hier deutlich breiter ist. Für ein sicheres Abbiegen wird die Fahrspur überbreit angelegt.
Der breite Gehweg von sechs Metern ermöglicht hier weiterhin ein vielfältiges Leben und erfüllt die Anforderungen an Barrierefreiheit. Die Straßenbäume können erhalten bleiben.
Unser Antrag in der Bezirksverordnetenversammlung
Bauliche Umgestaltung der Kantstraße (Drucksache 1701/5)
Die BVV möge beschließen:
Das Bezirksamt wird aufgefordert, gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz endlich die bauliche Umgestaltung der Kantstraße zu beginnen. Ziel einer dauerhaften Umgestaltung muss es sein, nicht nur ein Verkehrsmittel zu befördern, sondern Raum für alle zu schaffen.
Um mehr Platz zu gewinnen, soll der Mittelstreifen entlang der Kantstraße entfallen. Die Bäume am Straßenrand sollen erhalten bleiben, bestehende Lücken müssen nachgepflanzt werden, alte Baumscheiben entfernt werden. Durch eine Umgestaltung der Gehwege, die Schaffung von neuen Grünanlagen und durch mehr Sitzbänke können die Aufenthaltsqualität und die Verweildauer erhöht werden.
Der Radverkehr nimmt zu. Um dies zu fördern, soll es einen mind. 2 m breiten Radweg geben, der baulich von der Straße abgetrennt ist.
PKWs sollen zukünftig nicht mehr quer, sondern längs parken. Die wegfallenden Parkplätze sollen, wenn möglich, kompensiert werden. Durch den Bau einer Tiefgarage unter dem Amtsgerichtsplatz wird die Parksituation entlastet und oberirdisch neuer Raum gewonnen. Durch die Einführung von digitalen Parkleitsystemen werden Parkplatzsuchende schnell zu freien Parkplätzen geführt. Dies reduziert Parksuchverkehr und Emissionen.
Entlang der Kantstraße fahren vier Buslinien, die oft im Stau stehen. Eine eigene Busspur von mind. 3,25 m Breite soll Abhilfe schaffen und gleichzeitig die Erreichbarkeit verbessern.
Anrainer sind in die Planungen einzubinden. Dazu gehören auch die BVG und die Feuerwehr.
Die Kantstraße lebt von ihren vielfältigen Geschäften. Um diese zu unterstützen, soll es mehr Lieferzonen entlang der ganzen Straße geben, die in einem festen Abstand eingerichtet werden und nicht erst von den Gewerbetreibenden aufwendig angeregt werden müssen.