Der letzte tragische Raserunfall vor zwei Tagen am Ku’Damm steckt uns noch allen in den Knochen. Umso wichtiger ist es jedoch nun schnellstmöglich nach präventiven Lösungen zu suchen und diese umzusetzen.

Als FDP-Fraktion in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf haben wir uns aber natürlich auch schon mit der verkehrlichen Situation an Ku’Damm und Tauentzien beschäftigt. Bereits mit Datum vom 20.05.2020 hat die BVV auf unseren Antrag hin mit der Drucksache 1360/5 beschlossen, den Tauentzien probeweise als Fußgängerzone auszugestalten. Dafür wäre es unserseits notwendig, dass die Auswirkungen auf das städtische Zusammenleben (Wirtschaft, Verkehr, Soziales) erprobt werden. Dies ist im Rahmen eines wissenschaftlichen Gutachtens zu begleiten, woraus Empfehlungen für die Stadtgestaltung hervorgehen sollen.

Die Empfehlungen sollen auch Varianten enthalten, bei der nur eine Seite der Tauentzienstraße gesperrt wird und auf der anderen Seite weiter Bus-, Taxi- und Fahrradverkehr möglich bleiben. Hintergrund für diese Überlegungen waren vor allem auch die sinkende Attraktivät der City West und die weiterhin ungelöste Sicherheitssituation rund um den Breitscheidplatz, die wir 8 Jahre nach dem Terroranschlag für skandalös halten. Vonseiten des Bezirksamts ist unterdessen nichts passiert.

Eine Sperrung des Tauentziens ist unsererseits daher nicht zuvorderst als ein verkehrslenkendes Instrument zu begreifen, sondern soll erproben, ob hierdurch ein Mehr an Aufenthaltsqualität, bspw. durch mehr Gastronomie auf dem Mittelstreifen, erreicht werden kann. Eine diletantische Umsetzung eines solches Versuchs wie in der Friedrichstraße – gegen die Interessen der Anrainer – lehnen wir hingegen ab. Darüber hinaus fordern wir seit Jahren, dass vor allem im Rahmen der Prävention, insbesondere bei jungen Erwachsenen, aber auch bei der rechtlichen Ahndung von Verkehrsverstößen härter durchgegriffen wird.