Am 24.06.2022 gedachten wir einem großen liberalen Politiker, intellektuellen Juden, europäischen Vordenker und vor allem einem Menschen, der auf kaltblütigste Art und Weise am 24.06.1922 im Grunewald ermordet wurde. Das Leben und der Tod Walther Rathenaus müssen uns bis heute Mahnung sein.
Zeit seines Lebens haderte er mit seiner jüdischen Herkunft und formulierte: „In den Jugendjahren eines jeden deutschen Juden gibt es einen schmerzlichen Augenblick, an den er sich zeitlebens erinnert: Wenn ihm zum erstenmal bewußt wird, daß er als ein Bürger zweiter Klasse in die Welt getreten ist und keine Tüchtigkeit und kein Verdienst ihn daraus befreien kann.“ In den folgenden Jahren kam es zu einer der größten Katastrophen der Menschheitsgeschichte, ausgehend von deutschem Boden. Rathenau war ein erstes Opfer, danach folgten Millionen. Der Kampf gegen Antisemitismus beschäftigt uns auch als Kommunalpolitik, spätestens seit dem Anschlag auf den Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke. Auch deshalb war es der FDP-Fraktion Charlottenburg-Wilmersdorf ein Anliegen, hier gestern mit dem Gedenken ein Zeichen zu setzen.