Der Bundestag hat mit Änderung des Personenstandsrechts die Eintragung eines dritten Geschlechts in das Geburtsregister ermöglicht.
So hat die Berliner Schule zu den vielen Aufgaben, die ohnehin noch nicht erledigt sind, eine weitere zur Bewältigung bekommen: Die Einrichtung geschlechtsneutraler Toiletten! Die bauliche Umsetzung mag schon nicht einfach sein, die pädagogischen Schwierigkeiten sind viel größer. Schule ist ein Ort, der alle Probleme der Gesellschaft widerspiegelt und aufgrund seiner in der Schülerschaft angelegten Diversität täglich vielfältige Konflikte zutage fördert. Der offene Umgang mit sexueller Vielfalt ist eine Hürde, die Eltern, Schüler und Lehrkräfte nehmen müssen. Rückblickend war die sexuelle Vielfalt ein privates Thema. Heute gibt es Schulen mit einem Diversity-Beauftragten und Handreichungen, wie sexuelle Vielfalt angemessen im Unterricht behandelt werden kann. Schule begleitet die Entwicklung der Kinder zum Erwachsenen. Es ist ihre Aufgabe, die Unantastbarkeit der Würde zu vermitteln und vor Diskriminierung zu schützen.
Im Namen der Gendergerechtigkeit werden Unisex-Toiletten gefordert. Ob damit in der Schule nicht weniger, sondern mehr Diskriminierung erfolgt, müsste zuerst behutsam erprobt werden. Die Schulgemeinschaft wird sich dieser Herausforderung stellen. Dann wird sich zeigen, ob Unisex-Toiletten akzeptiert und von betroffenen Kindern und Jugendlichen selbstverständlich angenommen werden.
In jedem Monat nehmen die BVV-Fraktionen zu einem Thema Stellung, das von jeweils einer der sechs Fraktionen abwechselnd vorgegeben wird. Die AfD-Fraktion hat in diesem Monat geschlechtsneutrale Toiletten an Schulen als das für sie wichtigste Thema benannt. Die Statements werden im Anschluss in der monatlichen Gazette abgedruckt und online gesammelt. Dabei gilt, kurz halten und nicht mehr als 1200 Zeichen verwenden.