Mit großem Tam-Tam wurde gestern der Netzbetrieb im Rathaus Charlottenburg dem IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ) übergeben. Nun übernimmt das ITDZ auch den Betrieb der rund 1.000 Arbeitsplätze der Bezirksverwaltung im Rathaus nach dem Dienstgebäude Hohenzollerndamm – und somit auch des Stadtentwicklungsamtes. Doch was nutzt das beste uns stabilste Netz, wenn es an Endgeräten fehlt?
In der gestrigen Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses führte Stadtrat Oliver Schruoffeneger aus, dass für fünf Mitarbeiter seiner Abteilung lediglich ein Laptop zur Verfügung stehe. Bereits Ende des Jahres 2020 hatte er mobile Endgeräte für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über das Bezirksamt beim ITDZ bestellt, die Auslieferung und Einrichtung der Geräte steht jedoch bis heute aus. Ebenso fehlt es an sicheren Zugängen zu den Bezirksamtsservern aus dem Homeoffice heraus, für die rd. 2.000 Beschäftigten des Bezirksamtes stehen lediglich 700 VPN-Tunnel zur Verfügung.
Doch wie soll in Pandemiezeiten, in denen die Reduzierung der Präsenz der Beschäftigten vor Ort gewünscht ist und gefördert wird, die Arbeitsfähigkeit der Verwaltung aufrechterhalten werden, wenn das erforderliche digitale Handwerkszeug fehlt?
Johannes Heyne, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion, sagt hierzu:
„Die Zentralisierung der Beschaffung mobiler Endgeräte ist aus wirtschaftlicher Sicht nachvollziehbar, da bei Sammelbestellungen bessere Preise auf dem Markt erzielt werden können. Wenn die Zentralisierung dieser Vorgänge jedoch dazu führt, dass ganze Abteilungen nur eingeschränkt arbeitsfähig sind, dann wird hier das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Gerade Bereiche der Verwaltung, die als Dienstleister für die Bürgerinnen und Bürger tätig sind, müssen hier prioritär ausgestattet werden, um die Funktionsfähigkeit der Verwaltung aufrechterhalten zu können. Mit Nachdruck fordere ich das Bezirksamt auf, die erforderliche IT-Ausstattung für die Beschäftigten beim ITDZ einzufordern.“