Der Senat hat sich durchgesetzt, auf der Kantstraße soll zwischen der Joachimsthaler und der Wilmersdorfer Straße niemand mehr parken dürfen. Die jetzige mittlere Spur, die nach Einrichtung des Pop-Up-Radwegs als Parkspur genutzt wurde, soll an bestimmten Tageszeiten Busspur und an anderen Lieferzone sein, parken soll dort aber keiner mehr. Hinzukommen eine Vielzahl an Parkplätzen, die nach dem neuen Kiezkonzept rund um den Karl-August-Platz entfallen sollen. Insgesamt sollen somit über 500 Parkplätze in einer Gegend gestrichen werden, die sowieso schon von hohem Parkdruck und vielen Falschparkern geprägt ist. Dass der Bezirk sich nun hinter die Pläne des Senats für die Kantstraße stellt und mit seinem „Kiezkonzept“ die Lage noch verschärft, hat mit ausgewogener Verkehrspolitik nichts mehr zu tun.
Der stellv. Vorsitzende und verkehrspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Tobias Bergmann, zeigt sich empört:
„Das Ausmaß des Kahlschlags an Parkplätzen wird in dem Kiez zu einer mittelschweren Katastrophe führen. Der Parksuchverkehr wird immens zunehmen, Falschparker werden sehr kreativ werden und ihr Fahrzeug an hochgefährlichen Stellen abstellen. Das Unvermögen des Bezirksamts, Falschparker ordentlich zu kontrollieren, hat es in der Vergangenheit bereits deutlich unter Beweis gestellt. Zudem bedeutet die restlose Streichung aller Parkplätze auf der Kantstraße einen herben Einschnitt im Leben vieler Menschen vor Ort. Anwohner, Kunden und Gewerbetreibende könnten ihr Fahrzeug nicht mehr abstellen, das wäre fatal für die Lebensqualität und die Wirtschaft vor Ort. Hinzukommt eine Verschärfung der Lage durch die abermalige Streichung von Parkplätzen mit dem „Kiezkonzept“ des Bezirksamts. Besonders ärgerlich ist, dass es auch anders ginge. Mit unserem Konzept für die Kantstraße haben wir schon oft dargestellt, wie man Rad-, Auto- und Busverkehr unter einen Hut bringen könnte, ohne dass der radikale Kahlschlag von Parkplätzen notwendig wäre. Dass die Bürger den ideologischen Unwillen von Bezirk und Land zu ausgeglichenen Lösungen ausbaden müssen, ist haarsträubend.“