Am heutigen Tag wurde eine neue Variante für den Umbau des Autobahndreiecks Funkturm von der mit der Planung beauftragten DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -baugesellschaft) vorgestellt. Der veränderte Entwurf soll die Beteiligungsprozesse der vergangenen Monate berücksichtigen. Insbesondere aus der Anwohnerschaft der Siedlung Eichkamp wurde massiver Protest laut, der auch durch zwei Demonstrationen zum Ausdruck gebracht wurde.
Zur neuen Variante des Umbaus beim Autobahndreieck Funkturm führt der Vorsitzende der FDP-Fraktion Charlottenburg-Wilmersdorf, Felix Recke, aus:
„Die FDP-Fraktion begrüßt den neuen Kompromiss in weiten Teilen. Insbesondere die Verlegung der Anschlussstelle Jafféstraße ist ein großer Erfolg für die Anwohnerinnen und Anwohner. Ziel muss es jedoch bleiben, dass auch hier zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen ergriffen werden. Die Variante jetzt wird mit ziemlich großer Sicherheit zu einer Erhöhung des Verkehrs im Stadtgebiet führen. Hier müssen wir dringend darauf achten, dass die Mehrbelastung in Westend nicht ausufert! Auch die Erreichbarkeit des ZOB ist noch nicht optimal gelöst. Forderungen nach einer Reduzierung der Geschwindigkeit und der Kapazität der Autobahn lehnen wir weiterhin ab. Wir bedauern auch sehr, dass kein wirklicher Masterplan zu erkennen ist. Die Wechselwirkungen zwischen der Autobahn und der Umgebung, vor allem auch das Entwicklungspotenzial der Messe, werden nicht genügend berücksichtigt. Insbesondere fehlt der von uns angeregte und sowohl in der BVV als auch im Berliner Abgeordnetenhaus beschlossene Vorschlag, die A100 stellenweise zu überdeckeln. Es reicht nicht aus, sich nur auf Machbarkeitsstudien auszuruhen, hier besteht eine Jahrhundertchance, die jetzt genutzt werden muss!“
Johannes Heyne, der stadtentwicklungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion Charlottenburg-Wilmersdorf, zeigte sich ebenso erfreut über die nunmehr vorliegende Variante, welche von der DEGES „Variante für die Stadt“ genannt wurde.
Heyne führte aus: „Wenn auch der Anteil städtebaulicher Entwicklungsflächen gegenüber der bisher verfolgten Vorzugsvariante geringer ausfällt, so ist diese Variante ein Gewinn für den Bezirk und insbesondere für die in unmittelbarer Nähe der AVUS lebenden Menschen. Die geplante Hochlage der AVUS im Bereich der Siedlung Eichkamp war ein No-Go. Die bei dieser Variante entstehenden städtebaulichen Potentialflächen im Bereich der Messe gilt es nun, geschickt und bedarfsgerecht zu entwickeln, bestmöglich gemeinsam mit der Westkreuzbrache, welche sich als Standort für kostengünstigen Wohnraum nahezu aufdrängt.“