Wie der Presse vom Wochenende zu entnehmen war, hat sich der Senat für ein neues Verkehrskonzept für die Kantstraße entschieden. Ohne Abstimmung mit den Anrainern und dem Bezirk soll zwischen Joachimsthaler und Wilmersdorfer Straße die rechte Fahrspur zu einem geschützten Radfahrstreifen verstetigt werden. Auf dem mittleren Streifen entstünde eine Busspur mit einer Lieferzonen-Freigabe. Nur noch der linke Fahrstreifen stünde für den Autoverkehr zur Verfügung und der Parkraum soll entlang des gesamten Abschnitts komplett entfallen. Ein für die FDP-Fraktion absolut inakzeptabler Vorschlag.

Der Vorsitzende der FDP-Fraktion Charlottenburg-Wilmersdorf, Felix Recke-Friedrich:

„Der Senat scheint nichts aus dem Desaster rund um die Kommunikation zum Pop-Up-Radweg gelernt zu haben. Wie ist es sonst zu erklären, dass man im Jahr 2022 aus dem Elfenbeinturm der Senatsverwaltung heraus, über die Kopfe der Betroffenen hinweg, eine Lösung für die zentralste Lebensader der City West diktieren will und dabei beispielsweise sämtliche Parkplätze streicht! Hinzukommt die lebensfremde Annahme, dass sich nun also künftig Busse und Lieferverkehr eine Spur teilen. Wenn man die Wirtschaft in der City West nach der Pandemie komplett zum Erliegen bringen möchte, setzt man dieses Konzept so um.“ 

Die FDP-Fraktion hatte schon im Jahr 2020 eine Lösung erarbeitet, die v.a. durch den Wegfall des trostlosen Grünstreifens in der Fahrbahnmitte allen Verkehrsteilnehmern mehr Platz einräumt, abrufbar unter: https://www.fdp-fraktion-cw.de/kantstrasse/

Der stellv. Vorsitzende und verkehrspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Tobias Bergmann

Statt endlich die Belange aller Verkehrsteilnehmer zu berücksichtigen, wie es das Konzept der FDP-Fraktion für die Kantstraße tut, spielt der aktuelle Vorschlag des Senats erneut die verschiedenen Verkehrsteilnehmer gegeneinander aus. Insbesondere die Streichung sämtlicher Parkplätze geht in einem von hohem Parkdruck gekennzeichnetem Stadtgebiet an der Lebensrealität vorbei. Vermehrtes falschparken ist damit vorprogrammiert. Besonders problematisch ist zudem, dass nun auch Personen mit personenbezogenem Behindertenparkplatz ihren Parkplatz vor der Haustür verlieren sollen. Das ist für die betroffenen Personen ein Schlag ins Gesicht und hat wenig mit den Ideen der Barrierefreiheit zu tun.“

Zum Plan für die Kantstraße