Die FDP-Fraktion hatte bereits in der vergangenen Wahlperiode beantragt, bei der Digitalisierung des Bezirks eine Priorisierung für das Stadtentwicklungsamt vorzunehmen. Warum? Seit Jahren zählt die Bauwirtschaft zu den deutschen Boombranchen, und sie ist relativ glimpflich durch die Coronakrise gekommen. In der Bauwirtschaft sind mehr Menschen beschäftigt als in der Automobilindustrie, stabile Marktverhältnisse sind für alle dort beschäftigten Menschen wichtig. Jedoch verhindert der Rückstand bei der Genehmigung von Bauprojekten dringend notwendige Anschlussaufträge. Die Verwaltung ist auch im Jahr drei der Coronakrise nicht darauf eingestellt, digital Projekte zu genehmigen. Der zuständige Stadtrat führte vor kurzen aus, dass digital eingereichte Bauvorlagen im Bezirksamt ausgedruckt werden müssen, um mit einem Aktendeckel versehen via Hauspost an die zu beteiligenden Ämter geschickt werden, um die erforderlichen Stellungnahmen zu einem Bauvorhaben einzuholen. Ist das die Vorstellung von der digitalen Baugenehmigung?
Johannes Heyne, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion, sagte hierzu:
„Offensichtlich wurde die digitale Ausstattung der Verwaltungen jahrelang verzögert – das rächt sich jetzt. Die Mitarbeiter in den Bauämtern müssen in die Lage versetzt werden, Genehmigungsverfahren digital und auch aus dem Homeoffice heraus vorantreiben zu können, damit sich der Flaschenhals Genehmigungen nicht noch weiter verengt.“