Wie aus einer schriftlichen Anfrage der FDP-Fraktion hervorgeht, sind im Bezirksamt Charlottenburg Wilmersdorf momentan 383 Stellen unbesetzt. Im letzten Haushalt wurden zwar die Mittel für einen entsprechenden Personalaufwuchs genehmigt, jedoch blieben die Stellenbesetzungen bisher aus.
Bei mehreren Anfragen verschiedener Fraktionen in der Bezirksverordnetenversammlung wurden dafür viele Gründe von den Stadträten benannt. Am häufigsten wird dabei die Konkurrenz mit anderen Bezirken und dem Land sowie die Gehaltsstruktur auf kommunaler Ebene genannt. Ebenso wird das fehlende Personal als Begründung genutzt, um Projekte innerhalb des Bezirkes nicht umzusetzen oder um Anfragen und Anträge der BVV-Fraktionen nicht fristgerecht zu bearbeiten.
In den letzten Monaten hat man den Eindruck gewonnen, dass sich die Verantwortlichen hinter dem Senat verstecken, anstatt neue Wege in der Personalplanung zu gehen: So werden die meisten Stellen nicht auf den großen Jobbörsen ausgeschrieben und Schulungen für Quereinsteiger nicht gemeinsam mit dem Jobcenter erarbeitet. Dies sind Punkte, welche die FDP-Fraktion mit dem Antrag „Aktionsplan Personal“, der am Donnerstag in die BVV eingebracht wird, als erste Maßnahmen für die Personalgewinnung anregt.
Der haushaltspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Maximilian Rexrodt, hierzu:
„Es ist dringend notwendig, dass das Bezirksamt im Rahmen seiner Möglichkeiten neue Wege geht. Die FDP-Fraktion wartet nur noch darauf, dass das Bezirksamt den Personalnotstand nun auch noch mit fehlendem Personal begründet. Nur darüber zu reden bringt nichts. Die Verantwortlichen sind nicht erst seit dieser Wahlperiode für das Personalmanagement des Bezirkes verantwortlich. Das Bezirksamt muss endlich anfangen, Ergebnisse zu liefern. Die Arbeitsfähigkeit der Bezirksverwaltung, verantwortet vom Bürgermeister persönlich, steht ernsthaft zur Disposition. Hierfür muss jetzt endlich etwas am bezirklichen Personalmanagement verändert werden.“