In der letzten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses, der ersten Präsenzsitzung nach der coronabedingten Reduzierung des Sitzungsbetriebes, standen erneut die Bebauungsstudien für den Adenauerplatz auf der Tagesordnung. Wie bekannt, beabsichtigen die Inhaber des Panorama-Hotels und des Eckhauses Wilmersdorfer Straße / Lewishamstraße, die Gebäude baulich zu verändern bzw. gegen einen Neubau zu ersetzten. Nach Kritik durch Rot-Grün-Rot in vorausgegangenen Sitzungen an der Entwicklung von Hochhäusern am Adenauerplatz wurden zwei Entwicklungsstudien vorgestellt, welche sich nun an der Höhenentwicklung der Bestandsgebäude orientierten. Konnte Rot-Grün-Rot zumindest für die Überarbeitung der Studien zum Panorama-Hotel punktuell positive Worte finden, so wurde die Entwicklungsstudie für das Eckgebäude Wilmersdorfer Straße / Lewishamstraße mit den üblichen Platituden von „Gewinnmaximierung“, „Vernichtung von Wohnraum“ und „Investorenarchitektur“ rüde kritisiert.

Der stellv. Fraktionsvorsitzende und stadtentwicklungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion Johannes Heyne forderte in der Debatte Sachlichkeit und führte hierzu aus:

„Über Gestaltung mag man unterschiedlicher Auffassung sein. Jedoch ist es nicht die Aufgabe des Stadtentwicklungsausschusses, als Geschmackspolizei zu wirken. Die Aufgabe des Ausschusses ist es, kommunale Planungshoheit zu gestalten und die städtebauliche Entwicklung des Bezirkes voranzubringen.“

Vor allem kritisierte er, dass Rot-Grün-Rot keine konkreten Kritikpunkte ansprach und im Allgemeinen blieb. Der Vorschlag der Vorsitzenden des Ausschusses, in die nächste Sitzung beide Architekten der Studien einzuladen und dort in den Diskurs zu treten, wurde mittels Mehrheitsbeschluss mit den Stimmen von Rot-Grün-Rot, jedenfalls für das Eckhaus Wilmersdorfer Straße / Lewishamstraße, abgelehnt. Der vorliegende Entwurf für dieses Gebäude sei es nicht einmal Wert, diskutiert zu werden.

Heyne hierzu weiter: „Städtebauliche Entwicklungen und Ausgestaltungen von Architektur setzen die Auseinandersetzung mit dem Städtebau und der für den Ort gefundenen Architektur voraus. Dass Rot-Grün-Rot den Austausch mit den Architekten verweigert, ist arrogant und lässt Zweifel am städtebaulichen Entwicklungswillen der Zählgemeinschaftspartner für Charlottenburg-Wilmersdorf erkennen.“