Der kleine Wochenmarkt in der Suarezstraße sollte Ende Januar nach über 25 Jahren geschlossen werden. Nach Aussage des Bezirksamtes war er aufgrund der Abwanderung der meisten Stände für den Bezirk als Veranstalter „unwirtschaftlich“ geworden. Die Nachricht stieß bei den Standinhabern und der Nachbarschaft auf lautstarken Protest. Hatte die BVV doch bereits im April letzten Jahres unserem umfassenden Antrag zum Erhalt und zur Errichtung von Wochenmärkten zugestimmt. Insbesondere Märkte wie in der Suarezstraße, die für die Sozialstruktur des Kiezes von hohem Wert sind und auf denen Landwirte und Händler aus unserer Region ihre Waren anbieten, sollten eine umfassende Förderung erhalten. Eine wie von uns geforderte Einbindung anderer ansässiger Gewerbetreibender, eine Ausdehnung der Marktzeiten sowie eine Kooperation mit weiteren Landwirten aus dem Berliner Umland und Brandenburg wäre für die Rentabilität des Marktes sicher wünschenswert gewesen. Doch ein Engagement des Bezirksamtes blieb aus!
Auch auf Wunsch unserer Fraktion befasste sich dann Ende Januar der Ausschuss für Bürgerdienste noch einmal mit der Situation der Märkte und dem von uns im letzten Jahr eingebrachten und beschlossenen Antrag. Und tatsächlich öffneten sich danach Türen: Die Genossenschaft „Deutsche Marktgilde“, die deutschlandweit mehr als 250 Märkte verantwortet, hat sich beim Bezirksamt als neuer Betreiber beworben und will auch das Angebot erweitern. Der Antrag steht, so Stadtrat Herz, kurz vor der Genehmigung. Und bereits an diesem Donnerstag wartete der Markt, der zuletzt nur noch zwei Stände hatte, mit drei neuen Händlern auf.
Ein Erfolg für die Anwohner, der jedoch getrübt wird. Es braucht endlich die Umsetzung des in unserem Antrag genannten und von der BVV beschlossenen Konzepte. Ein Beharren im Status quo oder drohende Schließungen an anderen Standorten in Charlottenburg-Wilmersdorf darf es nicht geben.