Durch verändertes Einkaufsverhalten und vermeintliches Missmanagement zu Lasten der Beschäftigten wird wahrscheinlich Karstadt aus der Wilmersdorfer Straße verschwinden. Diese Entwicklung war absehbar. Durch fehlende Ideen zur Neu- und Umgestaltung der Fußgängerzone hat die Attraktivität der Wilmersdorfer Straße gelitten. So verschleppt der Bezirk seit Jahren die geplante Verlängerung und Aufwertung der Fußgängerzone. Sollte das Gebäude von Karstadt jetzt längere Zeit leer stehen, droht ein weiterer Attraktivitätsverlust. Hier ist die Wirtschaftsförderung gefragt. In dem Ende des Warenhauses kann auch eine Chance liegen. Für uns bedeutet es die Möglichkeit, den individuellen Einzelhandel zu stärken und das Angebot zu erweitern, um die Vielfalt unseres Bezirkes auch im Handel zu zeigen. Dazu gehört die Genehmigung von gastronomischen Einrichtungen in der Straße mit attraktiven Öffnungszeiten, die auch eine Ansiedlung von kulturellen Angeboten wie Kleinkunstbühnen einschließt. Die bloße Rettung des Warenhauses rettet jedenfalls nicht die Wilmersdorfer Straße vor einem Bedeutungsverlust.
Felix Recke-Friedrich