Die FDP-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Charlottenburg-Wilmersdorf zeigt sich irritiert über die heute vom Bezirksamt vorgestellte neue Tourismusstrategie. Der Fraktionsvorsitzende Dr. Felix Recke-Friedrich kritisiert insbesondere das intransparente Vorgehen des Bezirks sowie die mangelnde politische Einbindung:
„Dass ein derart weitreichendes Konzept ohne vorherige Beratung in der BVV und ohne Beteiligung der demokratisch gewählten Verordneten präsentiert wird, ist aus Sicht der FDP-Fraktion ein inakzeptabler Alleingang. Es ist nicht Aufgabe des Bezirksamts, im Alleingang tourismuspolitische Weichen zu stellen – insbesondere nicht in einem Bereich, der maßgeblich von gesamtstädtischer Strategie abhängt.“
Dr. Recke-Friedrich äußerte darüber hinaus grundsätzliche Zweifel an der Notwendigkeit eines eigenständigen bezirklichen Tourismuskonzepts: „Berlin braucht keine kleinteilige Tourismus-Kleinstaaterei auf Bezirksebene. Was wir brauchen, ist eine koordinierte, schlüssige und übergeordnete Strategie für ganz Berlin – abgestimmt mit den relevanten stadtweiten Akteuren und unter Einbeziehung der Berliner Wirtschaft. Insellösungen wie diese führen nur zu Mehrkosten, doppelten Strukturen und letztlich zu Verwirrung bei den Besuchern.“
Die FDP-Fraktion hinterfragt auch die eingesetzten Haushaltsmittel: „Gerade in Zeiten knapper Kassen und steigender Ausgaben in sozialen Bereichen müssen wir uns fragen: Wollen wir wirklich bezirkliche Tourismuskonzepte finanzieren, deren Wirkung zweifelhaft ist? Das Bezirksamt schuldet der BVV und den Bürgerinnen und Bürgern eine transparente Aufschlüsselung der dafür eingesetzten Mittel.“