Die FDP-Fraktion Charlottenburg-Wilmersdorf hält die Vorstellung der Zählgemeinschaft aus Grünen und SPD für einen bezirkseigenen Abschleppwagen für einen Irrweg. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Haushaltslage erscheint ein Experiment als Abschleppunternehmer für den Bezirk nicht sinnvoll. Laut Verwaltung müssten sechs Mitarbeiter eingestellt werden, um den Abschlepper zu betreiben. Dies sind Kostenstrukturen, die man nur mit einem wirtschaftlichen Betrieb des Abschleppwagens wieder erlöst. Die FDP-Fraktion bezweifelt, dass der Verwaltung das gelingt.
Der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Tobias Bergmann, führt hierzu aus:
„Der Bezirk dürfte rechtlich bei einem Einsatz nur die ortsüblichen Kosten abrechnen. Das heißt, man müsste genauso effizient sein wie ein erfahrener Abschleppunternehmer, um eine Marge zu erzielen. Es liegt nahe, dass dem Bezirk das nicht gelingt. Vielmehr werden Ineffizienzen dazu führen, dass der Steuerzahler dieses defizitäre Unternehmen bezuschusst. Man muss sich nur vorstellen, was bei Problemen wie dem Defekt des Abschleppwagens, rechtlichen Schwierigkeiten oder Krankenstand passiert. Ein privater Unternehmer kann darauf agil reagieren, eine behäbige Verwaltung nicht. Bei solch zu erwartenden Ineffizienzen geht in der Privatwirtschaft ein Unternehmer Pleite, unsere Verwaltung verbrennt nur weiter Steuergeld. Wenn man das eigentliche Problem wirklich bekämpfen möchte, nämlich die Unzufriedenheit mit den Wartezeiten auf den Abschlepper, wäre die Auslobung von Prämien für Schnelligkeit die denkbar bessere Alternative. Statt endlich die staatlichen Verwaltungsaufgaben ordentlich zu machen, möchte sich der Bezirk nun aber lieber als Unternehmer aufspielen. Wenn dann irgendwann zusätzlich noch der bezirkseigene Bagger kommt, biete ich mich hiermit als Probefahrer an.“