Die Diskussion um den Pop-Up-Radweg in der Charlottenburger Kantstraße reißt nicht ab. Bereits im vergangenen Sommer wurde bekannt, dass eine Vielzahl von Wohnungen mit Leiterfahrzeugen der Berliner Feuerwehr nicht mehr erreicht werden können und diese Wohnungen somit über keinen zweiten Rettungsweg verfügen, obwohl dieser bauordnungsrechtlich zwingend vorgeschrieben ist. Rechtlich gesehen müssen diese Wohnungen sofort geräumt werden, da im Brandfall ein sicheres Verlassen der Wohnungen nicht mehr möglich ist, sollte das Treppenhaus verrauchen oder sich der Brand im Treppenhaus befinden. Es liegt eine konkrete Gefährdung der Bewohnerinnen und Bewohner dieser Wohnungen vor.
Auf Grundlage einer mündlichen Anfrage der FDP-Fraktion in der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung vom 28.04.2022 führte das Bezirksamt hierzu aus, dass nicht nur geprüft würde, ob diese Wohnungen geräumt werden müssen. Das Bezirksamt führte weiterhin aus, dass in der Kantstraße zurzeit keine Dachgeschossausbauten mehr genehmigt werden können.
Johannes Heyne, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion, sagte hierzu:
„Dass hier eine konkrete Gefährdung der Bewohnerinnen und Bewohner der betroffenen Wohnungen vorliegt, ist offensichtlich und dem Bezirksamt hinlänglich bekannt. Das Bezirksamt muss handeln, denn im Brandfall ist mit Menschenschäden zu rechnen.
Nun kommt noch hinzu, dass sich der Pop-Up Radweg als Bauverhinderungsinstrument zeigt, dringend benötigter Wohnraum kann nicht gebaut werden. Wann erkennt das Bezirksamt endlich, dass der Pop-Up-Radweg unverzüglich aufgegeben werden muss, um die Gefährdung von Menschenleben in den Wohnungen nicht weiter zu dulden und die Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum in dieser Stadt zu ermöglichen?“