Nachdem das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf über die letzten Jahre lediglich alle paar Wochen und mit Voranmeldung das Obdachlosencamp am Stuttgarter Platz gereinigt hat, kündigt es nun einen Strategiewechsel an: Unangemeldet und häufiger will man kommen, da sich das Klientel und damit die Situation vor Ort merklich geändert hat. Weitere Hilfen sind in Planung, Räumungen sind weiterhin ausgeschlossen.
Dieser Strategiewechsel war schon länger von uns gefordert worden. Dazu Stefanie Beckers, sozialpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion:
„Die FDP-Fraktion in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf begrüßt den Strategiewechsel des Bezirksamtes, das Obdachlosencamp am Stuttgarter Platz von nun an unangemeldet und häufiger zu reinigen, auch wenn dies nur ein Baustein einer spürbaren Entlastung rund um das Thema Obdachlosigkeit im Bezirk sein kann. Seit Monaten verschärft sich die Sicherheitslage am Stuttgarter Platz spürbar, Anwohner meiden die Unterführung, Gewerbetreibende beklagen die geschäftsschädigende Situation. Dringend geboten ist eine neue Ausrichtung der Hilfen speziell für osteuropäische wohnungs- und obdachlose Menschen sowie für schwerst drogenabhängige und psychisch kranke Personen. Menschen aus dem osteuropäischen EU-Ländern ohne Leistungsansprüche müssen – wenn ihnen keine Arbeit in Berlin vermittelt werden kann – in Zusammenarbeit mit sozialen Trägern in ihre Heimatländer zurückgeführt werden. Ziel muss es sein, die Zahl obdachloser Menschen durch gezielte Hilfen zur Selbsthilfe merklich zu reduzieren, sowie Menschen, für die diese Hilfe zu spät kommt, ihren Bedürfnissen nach zu betreuen. Sollte sich die Situation am Stuttgarter Platz nicht verbessern, sollten Räumungen, wie sie in anderen Bezirken bereits vorgenommen werden, nicht länger ausgeschlossen werden.“