Dass der Grunewaldsee zum reinen Hundebadesee mutiert ist, empfinden manche Mitbürger als Verlust. Doch blicken wir zurück: Bis in die neunziger Jahre packten die Berliner und Berlinerinnen ihre Badehosen ein, auch um im Grunewaldsee zu schwimmen. 2004 wurde dem See nach EU-Richtline die Badeerlaubnis entzogen. Bakterien durch die Hinterlassenschaften der Vierbeiner verunreinigten das nasse Element. Seit 2010 wird mit dem Röhrichtschutzprogramm und dem Einzäunen der meisten Uferbereiche, versucht die Wasserqualität zu verbessern sowie die Zerstörung der Natur aufzuhalten.

Spaziergänger von heute können Mülleimer für die Hundebeutelchen finden, damit die Hundehalter diese nicht „schmückend“ an die Zäune hängen oder ihre Benutzung vergessen. Die gestiegene Zahl in Berlin gemeldeter Hunde kann nicht zur Verkleinerung bestehender Auslaufgebiete führen, aber zur Information über Naturschutzmaßnahmen, damit alle Erholungsuchenden die Landschaft genießen können. Die Selbstreinigung des Sees ließe sich erneut durch Sauerstoffeinleitung unterstützen und durch ein Ausbaggern der Schlammschicht, die sich über Jahre gebildet haben wird. Diese Maßnahmen kosten Zeit und Geld und sind nicht in der Diskussion. Damit erübrigt sich die Frage, wann dort wieder gebadet werden kann.

In jedem Monat nehmen die BVV-Fraktionen zu einem Thema Stellung, das von jeweils einer der sechs Fraktionen abwechselnd vorgegeben wird. Die Statements werden im Anschluss in der monatlichen Gazette abgedruckt und online gesammelt. Dabei gilt, kurz halten und nicht mehr als 1200 Zeichen verwenden.