Am Donnerstag, den 29. Juni 2017, lud die Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf auf Antrag der Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlung Westend zur mittlerweile dritten Einwohnerversammlung zum geplanten Neubau in der ehemaligen Soldatensiedlung ein. Die Betroffenen hofften auf Antworten von der Eigentümerin, der Deutsche Wohnen AG, wie es bei dem bereits seit 2013 geplanten Projekt weitergehe.

Die private Wohnungsgesellschaft will auf dem Areal alle Bestandsgebäude abreißen und durch Neubauten ersetzen. Dies werde notwendig, weil die Sanierung unwirtschaftlich sei. Auf dem bestehenden Gelände sollen statt 200 künftig 580 Wohnungen entstehen. Derzeit läuft das Bebauungsplanverfahren.

Der für die FDP-Fraktion bei der Einwohnerversammlung anwesende stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Mitglied im Stadtentwicklungsausschuss, Felix Recke, erklärte schon bei der Veranstaltung:

„Die Verunsicherung der Bürgerinnen und Bürger der Siedlung Westend ist vollkommen verständlich – wer möchte schon gerne sein geschütztes Heim verlieren und umgesiedelt werden. Grundsätzlich gilt es aber auch anzuerkennen, dass Wohnungsbau im Bezirk dringend benötigt wird. Die explodierenden Mietpreise lassen sich nur durch Wohnungsbau in den Griff bekommen. Die Deutsche Wohnen ist mit ihrem Sozialplan, der bei den Bestandsmietern eine für sie maximal finanziell zu verkraftende Miethöhe abfragt und diese garantiert, auf dem richtigen Weg zu einem fairen Umgang mit den Bewohnern. Unklar bleiben aber weiterhin, die genauen Mietkonditionen der neuen Wohnungen, die Rahmenbedingungen für die Umsetzung und ein vernünftiges Verkehrskonzept. Aufgabe der Politik muss es jetzt sein, die noch offenen Diskussionspunkte von der Deutsche Wohnen und dem Bezirksamt einzufordern, sodass endlich mit dem Bau begonnen werden kann. Dass bei anhaltendem Wohnungsmangel in der Stadt bereits rund 25 % der Wohnungen vor Ort leer stehen, ist nicht hinzunehmen. Hier müssen sich alle Seiten schnell bewegen.“

Die FDP-Fraktion hat daher einen Antrag zur BVV im Juli eingebracht, der noch einmal deutlich macht, welche Punkte schnellstmöglich zu klären sind, bevor es zum Abschluss des Verfahrens kommen kann.