Die Kolonie wurde 1919 nach den Hungerjahren gegründet, damit sich Wilmersdorfer selbst mit Obst und Gemüse versorgen konnten. Heutzutage haben Kleingartenanlagen eine wichtige Ausgleichs- und Erholungsfunktion. Allerdings gelten sie auch als Bauerwartungsland und daher stellt sich eher die Frage, inwieweit das Vorhalten von Kleingartenflächen auf öffentlichem Grund und Boden in der Innenstadt bei stetig wachsendem Bedarf an Flächen und Immobilien verantwortungsvoll ist. Im Einzelfall sollte immer geprüft werden, ob die Erholungsbelange nicht den Interessen einer innerstädtischen Entwicklung und Verdichtung – insbesondere innerhalb des S-Bahn-Rings – unterzuordnen sind.

Das Areal um die Kolonie hat sich mit den Jahren zu einem vielfältigen Bildungsstandort entwickelt. Seit 2017 gehört die Wangari-Maathai Schule dazu. Mit einem internationalen Profil und dem Unterricht in englischer Sprache hat sie in der City-West großen Zuspruch erfahren, sodass der Freie Träger einen Anbau errichten will, um ein Hochwachsen in die Sekundarstufen zu ermöglichen. Der Kleingartenentwicklungsplan sieht in seinem Entwurf für die Schulerweiterung eine Baufläche von 16% der Gesamtfläche der Kolonie vor. Aus Sicht der FDP-Fraktion ist dies eine vertretbare und verhältnismäße Nutzungsänderung, insbesondere da es sich hier um eine urbane Verwertung innerhalb des S-Bahn-Rings handelt.