In der ersten Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf im Jahr 2017 hat die rot-grün-rote Zählgemeinschaft gleich einmal deutlich werden lassen, was den Bezirk in den nächsten fünf Jahren erwartet: grüne Ideologie statt nachhaltiger Stadtentwicklungspolitik für alle Menschen. Unter Beteiligung der CDU hat die Mehrheit der BVV das Ziel bekräftigt, aus dem verwilderten früheren Bahngelände nahe dem S-Bahnhof Westkreuz eine öffentliche Parkanlage zu machen. Die Freien Demokraten in der BVV verfolgen diese Entwicklung mit Sorge und Unverständnis.

Ihr Fraktionsvorsitzender und stadtentwicklungspolitischer Sprecher, Johannes Heyne, erklärt dazu: „Mit dem Beschluss der BVV wird leider wieder einmal ganz deutlich, dass die eigenen Ansprüche der Zählgemeinschaft an Transparenz, Bürgerbeteiligung und Expertise bereits jetzt Schnee von gestern sind. Mit dem Beschluss hat die BVV verpasst, sich in intensiver Ausschussarbeit mit dem Vorhaben am Westkreuz zu beschäftigen. Hier wäre der Ort gewesen, an dem man mit dem Investor und Experten gemeinsam hätte besprechen können, wie eine verträgliche Mischung zwischen Grün und Wohnen möglich ist. Jetzt einseitig auf
grün zu setzen, wird der Realität der Stadt mit ihrer Wohnungsnot nicht gerecht.“

Auch der stellv. Fraktionsvorsitzende der FDP, Felix Recke, äußerte sich in der BVV am Donnerstag verärgert über den Antrag der Grünen: „Es ist schon symptomatisch, dass die Grünen stets gegen Veränderungen sind, wenn es um einen privaten Investor geht, selbst wenn dieser Wohnungsneubau ermöglichen möchte. Wir fragen uns ernsthaft, wo die Zählgemeinschaft in den nächsten Jahren Neubau schaffen will, wenn mit Maßnahmen wie dem Milieuschutz und der Mietpreisbremse nur der status quo gesichert wird und es zwar für die bereits ansässige Bevölkerung schöne Parks gibt, aber der wachsenden Stadt kein Raum gegeben wird.“

Die Freien Demokraten werden das Thema trotz des Beschlusses der BVV weiterverfolgen und in Zusammenarbeit mit ihrem Charlottenburger Abgeordneten Henner Schmidt eine schriftliche Anfrage zur Zukunft des Geländes an den Senat richten.