Projekt Beschreibung
Antrag: Den Einzelhandel im Bezirk erhalten – das Ladensterben beenden!
Antragsteller: Recke/Rexrodt
Die BVV möge beschließen:
Das Bezirksamt wird aufgefordert, gemeinsam mit den Inhabern der lokalen Einzelhandelsgeschäfte im Bezirk, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, die ein weiteres Ladensterben in Charlottenburg-Wilmersdorf langfristig verhindern. Diese Maßnahmen sollen u.a. folgender Art sein:
– die Einrichtung eines globalen Marktplatzes des Bezirks auf Internetplattformen, wie Ebay oder Google, auf denen sich Gewerbetreibende über einen gemeinsamen Online-Auftritt des Bezirks präsentieren können (Multi-Channel Marketing)
– die kurzfristige Anmietung einzelner Ladengeschäfte durch den Bezirk in zentraler Lage einer Einkaufsstraße, um Ausstellungen kommunaler Einrichtungen oder Jugend- und Kunstprojekte zu fördern und gleichzeitig den Einzelhandelsstandort zu bewerben (Synergieeffekte)
– die weitere langfristige Verlegung von Verwaltungsdienstleistungen in die zentralen Einkaufsstraßen, wie am Vorbild des Bürgeramts in den Wilmersdorfer Arcaden
– ein Sofort-Maßnahmenpaket, womit die Einkaufsstraßen des Bezirks stadtgestalterisch attraktiver gemacht werden. In den zentralen Einkaufsstraßen des Bezirks soll durch mehr Bepflanzung, mehr öffentliche Bänke, öffentlichen Trinkbrunnen, besserer Barrierefreiheit, ein breites WLAN-Netz und kostenfreien Kurzzeitparkens eine höhere Aufenthaltsqualität geschaffen werden
– die stärkere Einbindung und die konkrete Ansprache des lokalen Einzelhandels für die Strukturen der Wochenmärkte des Bezirks
– Unterstützung der lokalen Interessengemeinschaften und Bürgerinitiativen bei der Planung und Ausrichtung von Kiez- und Stadtfesten in den Ladenstraßen
– das Büro für Wirtschaftsförderung soll für alle Interessierten Unternehmen, welche in Charlottenburg-Wilmersdorf ansiedeln möchten, eine eigene Förderfibel (bestehend aus Fördermitteln der EU, des Bundes und des Landes) erarbeiten und diese auf der Internetseite des Bezirks veröffentlichen.
Der BVV ist bis zum 31.07.2018 zu berichten.
Begründung:
Leerstand kann dazu führen, dass immer weniger Kunden kommen, auch verbliebene Geschäfte schließen müssen und die Standorte durch ausbleibende Pflege und Vandalismus herunterkommen. Insbesondere in kleineren Geschäftsstraßen leiden inhabergeführte Geschäfte zudem unter einem zunehmenden Wettbewerbsdruck durch Onlinehandel und von Großanbietern. Hier gilt es gemeinsam mit den Geschäftsleuten Ideen zu entwickeln, wie die Nahversorgung erhalten bleiben kann. Dabei ist das Internet nicht als bloße Konkurrenz, sondern auch als weitere Erwerbsquelle zu sehen und durch den Bezirk zu unterstützen. Die o.g. Maßnahmen stehen beispielhaft für eine gemeinsame Anstrengung im Erhalt der bezirklichen Einkaufsstraßen. Der Bezirk kann sich hier nicht auf den Aktivitäten des Landes Berlin oder seiner Tochterunternehmen ausruhen, sondern muss mit der eigenen Wirtschaftsförderung aktiv werden.